HV Pavillon

HV Pavillon, GGA gardini gibertini architects, Italien

In den Ausläufern der toskanischen Maremma (Italien) überblickt das von GGA gardini gibertini architects entworfene Wohnhaus HV Pavillon einen weitläufigen Olivenhain. HV Pavillon ist als räumliches Kontinuum zu verstehen: ein fließendes Zusammenspiel zwischen Innen- und Außenraum. Sein äußeres Erscheinungsbild ist dabei von strenger Geometrie geprägt, kompakt und kohärent in seinen Proportionen, zeitgemäß in der Gestaltung. Acht um einen zentralen Innenhof angeordnete Kuben bilden den symmetrischen Grundriss des Pavillons.

Die technische Ausführung der Fassaden hingegen ist eine Hommage an die lokale Bautradition der Trockenmauer, ergänzt durch Holzausfachungen, die an traditionelle ländliche Stallungsgebäude erinnern. Auf diese Weise verbindet das Gebäude regionale Tradition und Materialien mit moderner Architektur.

In Küche und Esszimmer zelebrieren eine Kücheninsel aus Stahl sowie ein massiver Tisch aus Zementguss den Ritus des Kochens – ein wichtiger Aspekt der guten italienischen Küche. Der monumentale Tisch wird von acht Modellen des Stahlrohr-Klassikers S 43 von Thonet umgeben. Die streng kubischen, hinterbeinlosen Freischwinger, entworfen von Mart Stam im Jahr 1931, fügen sich hervorragend in die Innengestaltung des Raumes ein. Dieser besonders bequeme, natürlich „schwingende“ Stuhltypus unterstreicht mit seinem reduzierten Einsatz der Materialien Stahlrohr und Holz sowie seiner puristischen Form nicht nur den geselligen Charakter des Hauses, sondern greift auch den modernistischen Gestaltungsansatz auf, der im ganzen Projekt zu erkennen ist.