Thonet erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten der ikonischen Freischwinger S 33 und S 34 um eine neue Stoffbespannung. Durch die textile Bespannung erhält der erste Freischwinger von Mart Stam aus dem Jahr 1926 eine neue visuelle und haptische Qualität: Aus dem puristischen Entwurf wird ein wohnlicher Stuhl, der weich und einladend wirkt, ohne seine kubische Form und seine charakteristische Klarheit zu verlieren. Für die Bespannung kann aus einer Vielzahl von Stoffen aus der Thonet-Kollektion gewählt werden, sodass der S 33/S 34 V „Soft“ auch Individualisierungen für die Nutzung in Interieur-Konzepten für Hotels, Restaurants und Cafés ermöglicht.
„Warum vier Beine, wenn zwei ausreichen“, schrieb der Künstler Kurt Schwitters 1927, als er die ersten Freischwinger der Möbelgeschichte sah. Der Stuhl S 33 sorgte bei der 1927 eröffneten Werkbundausstellung auf dem Weißenhof in Stuttgart für viel Aufsehen. Durch die moderne Möblierung wirkten die Räume, in denen sie gezeigt wurden, ungewohnt pur, frisch und hell. Bereits ab 1925 hatte Mart Stam mit Gasleitungsrohren experimentiert, die er anfänglich mit Winkelstücken verband. Als Weiterentwicklung füllte er das Stahlrohr mit Sand und erhitzte es an den Stellen, an denen er es im rechten Winkel biegen wollte. So schuf Stam das Prinzip frei kragender Stühle, die nicht mehr auf vier Beinen ruhten – ein Konstruktionsprinzip, das mit seiner formalen Zurückhaltung zu einem wichtigen Baustein in der Geschichte des modernen Möbeldesigns wurde. Zu Beginn kam es Stam nicht auf den federnden Effekt des gebogenen Stahlrohrs an, sondern auf die klare Form. Sein Freischwinger S 33 war mehr als nur ein sachlich gestalteter Einrichtungsgegenstand. Er gehörte zum revolutionären Gesamtkonzept einer neuen Architektur- und Lebensauffassung.
Der Freischwinger S 33 zählte mit seiner klaren Gestalt zu den ersten seiner Art. Mart Stam wurde 1961 durch den Bundesgerichtshof (BGH) das künstlerische Urheberrecht für die Entwicklung des Freischwingers zugesprochen. Der Entwurf ist somit in Deutschland als Werk der angewandten Kunst urheberrechtlich geschützt. Thonet produziert den Klassiker heute dank des großen Fachwissens seiner Mitarbeiter:innen in Handarbeit, kombiniert mit modernster Technik. Beim S 33 handelt es sich nicht um ein Museumsstück, sondern um einen lebendigen Bestandteil der Thonet-Kollektion, der kontinuierlich an aktuelle Bedürfnisse angepasst wird.
Mit der neuen Stoffbespannung bleiben der S 33 V „Soft“ und die Variante mit Armlehnen S 34 V „Soft“ formal ihrer Herkunft verpflichtet und öffnen sich zugleich neuen Kontexten. Die fein abgestimmten Proportionen und die kubische Form des Ursprungsentwurfs bleiben erhalten, während die textile Oberfläche eine „plastische Visualisierung des Komforts“ ermöglicht, wie Creative Director Norbert Ruf es formuliert. Der S 33/S 34 V „Soft“ zeichnet sich durch eine wohnliche Optik bei gleichzeitig erhöhtem Sitzkomfort aus. Er kann optimal am Esstisch, am Schreibtisch oder als Beistellstuhl im Schlaf- oder Gästezimmer verwendet werden. Dank der Möglichkeit, den Stoff individuell auf Material- und Farbkonzepte abzustimmen, fügt sich das wandelbare Möbel in verschiedenste Interieurs ein. So kann es sowohl in privaten Wohnräumen als auch im Objektbereich eingesetzt werden.
Bei den Ausführungen kann aus vielen Stoffen der Standardkollektion von Thonet gewählt werden. Modelle mit verchromten Gestellen in Kombination mit Bezügen in Naturfarben unterstreichen den starken Bezug zur Bauhaus-Tradition, wirken jedoch deutlich weicher als die puristischen Klassiker mit Kernlederbezügen. Ein schwarzes pulverbeschichtetes Gestell verleiht dem Stuhl einen eleganten, gediegenen Look. In Verbindung mit dunklen Stoffen wirkt er zeitlos und professionell. Für einen wohnlichen und verspielten Effekt eignet sich besonders ein Modell mit weißem Gestell in Kombination mit einem pastellfarbenen Bezug. Die frischen Farbkombinationen brechen die Strenge des Bauhaus-Klassikers und verwandeln den S 33/S 34 V „Soft“ in ein weiches, gemütliches Sitzmöbel.