Werner Aisslinger

Tisch 1140, Fünf Fragen an Werner Aisslinger

Massiv und leicht zugleich, zurückhaltend, aber präsent: Der von Werner Aisslinger als „Community-Hub“ entworfene Thonet-Tisch 1140 punktet durch Funktionalität, Vielseitigkeit und elegante Simplizität.

Kennzeichnende Elemente sind die außen in einem Viertelkreis abgerundeten Tischbeine aus massivem Eichenholz sowie die intelligenten, dezent sichtbaren Verbindungselemente an den Ecken der Tischplatte. So scheint die Platte beinahe zu schweben. Dank dieser cleveren Konstruktion können auch Stühle mit Armlehnen unter den äußerst belastbaren und stabilen Tisch geschoben werden. Diese Eigenschaften in Kombination mit der attraktiven Preispositionierung machen den 1140 zum absoluten Allrounder, der sowohl als Ess- oder Arbeitstisch im Privaten, als auch im Objektbereich einsetzbar ist – vom New-Work-Kontext und Coworking-Space über Gastronomie und Hospitality bis zu Bibliothek und Seminarraum.

 

Der 1140 ist für ein ganz konkretes Projekt entstanden: Das Studentenapartmentprojekt BaseCamp in Lyngby. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Mein Büro, studio aisslinger, hat für Armon Bar-Tur, den amerikanischen Investor und Besitzer von BaseCamp, von Tag 1 an, das war 2015, das Konzept für die europaweiten Studierenden-Apartmentgebäude entwickelt und deren Planung und Innenarchitektur permanent optimiert und als wiederkehrendes Branding mit immer neuen überraschenden lokalen Stories und Themen aufgeladen. BaseCamp ist deshalb so spannend, weil es keine repetitive Markenkonserve geworden ist, sondern eine lebendige Brandwelt, die sich immer in einem andauernden Evolutionsloop befindet.

Unser Büro, das ein Hybrid aus Produktdesignstudio und einem Spatial-Design-Architekturbüro ist, versucht aus Contract-Projekten heraus neue Designprojekte und Produkte zu konzipieren. Also z.B. Möbel oder Leuchten zu entwerfen, die wie bei BaseCamp benötigt werden, aber dennoch eine Allgemeintauglichkeit für andere Einsatzmöglichkeiten haben.

Das Projekt in Lyngby, einem Vorort von Kopenhagen, war mit 650 Zimmern das dritte und größte BaseCamp-Apartmentprojekt für Studierende alleine in der dänischen Hauptstadt, das wir konzipiert hatten. Es beinhaltet weitläufige Public Areas mit großzügigen Coworking-Bereichen.

Für diese Coworking- und Study-Areas wurde ein robuster Tisch benötigt, der möglichst keine Zargen haben sollte, um Stühle unter den Tisch schieben zu können. Wichtig war natürlich auch, ein wirklich nachhaltiges Produkt zu entwerfen, denn die „Kunden“, also die jungen Studierenden aus der „Fridays for Future“-Generation, wollen vor allem mit nachhaltigen Produkten leben und arbeiten.

Wie kam es parallel dazu, dass der Tisch Teil des Thonet-Programms wurde?

Der freundschaftliche Kontakt zu Thonet besteht schon seit vielen Jahren. Ich hatte dann sehr früh in der Planungs- und Konzeptionsphase des Lyngby-Bauprojektes mit Norbert Ruf, Creative Director und Geschäftsführer bei Thonet, Kontakt aufgenommen, um zu diskutieren, ob wir hier eine gemeinsame Tischlösung erarbeiten könnten. Denn die Tische, die in Lyngby benötigt wurden, waren in Bezug auf unser selbst gestelltes Briefing, komplex und gleichzeitig archetypisch. Was wir wollten: 

  • einen Vierbeiner aus Holz
  • einen Archetyp, also der Inbegriff eines Tisches
  • einen nachhaltigen Holztisch 
  • einen einfach zu transportierenden, also demontierbaren Tisch
  • einen in unterschiedlichsten Größen realisierbaren Tisch
  • einen super stabilen Tisch
  • einen Longrunner, also basic, einfach, unaufgeregt und zeitlos

Mit diesen selbst gebrieften Vorgaben war die Schnittmenge mit Thonet schnell gefunden, denn Thonet steht für archetypische, unaufgeregte klare Entwürfe, die zeitlos und nachhaltig sind und gleichzeitig schlaue Ingenieurslösungen inkorporieren.

Werner Aisslinger
1140
Werner Aisslinger

Wie sind Sie an den Entwurf herangegangen? Man soll auf dem 1140 tanzen können – woher kam dieses Briefing? Haben Sie sich in Ihre eigene Studentenzeit versetzt?

Ich wollte einen Tisch kreieren, der nicht nur für Student:innen der Inbegriff eines Tisches sein kann, sondern darüber hinaus eine komplette Allgemeingültigkeit für alle Generationen und Nutzer:innen haben könnte. Also einen Archetyp, wie Kinder einen Tisch zeichnen würden, wie Familien ihn als Esstisch benötigen, Studierende einen „Studytable“ brauchen, der in Coworking-Bereichen oder Besprechungsräumen genauso selbstverständlich steht wie in großzügigen Privathäusern als Tafel oder gemütlichen Ferienhäusern als Community-Treffpunkt. Tische sollten im besten Fall Stabilität, Solidität, Vertrauen und extreme Langlebigkeit ausstrahlen – ein statisch stabiles schwebendes Plateau, auf dem man bei einer wilden Hochzeit tanzen kann… Tische sind wie Bühnen, auf denen das Leben über Generationen intensiv gelebt wird.
 

Was war für Sie die größte Herausforderung in der Entwicklung des Tischs?

Die große Herausforderung war für uns alle, die ästhetisch dezente Anbindung des Beines an die Platte. Es gibt in der Designgeschichte wenige Tische, die so große Abmaße (z.B. 250 x 100 cm) ohne Zarge unter der Platte so stabil gewährleisten wie der 1140. Der komplexe Aludruckgussknoten in den Ecken, der nach vielen Ideen und Probeläufen final fast unsichtbar zwischen Bein und Platte integriert ist, schafft es, die Kräfte so zu verteilen, dass ein extrem stabiles Konstrukt entsteht, ohne den Holztisch mit seinen vier Massivholzbeinen kompliziert und technisch wirken zu lassen.
 

In welche Situation gefällt Ihnen persönlich der Tisch am besten? Als Esstisch im privaten Wohnbereich? Als Tischlandschaft in Coworking-Spaces? Oder doch als Allrounder in einem Studierendenzimmer, wo er zum Lernen, Essen, Beisammensein und vielleicht ja tatsächlich als Tanzfläche genutzt wird?

Wie gesagt, in allen Lebenslagen – der Tisch wird im besten Fall zum „Companion“, also
einem Begleiter für das gesamte Leben: vom Studententisch zum Familientreffpunkt zum Coworking- und Arbeitstisch und wieder zur Familientafel, an der mehrere Generationen zusammen Feste feiern.

 

1140

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