Biegevorgang

Holz ist nicht rund. Außer man biegt es.

Wer mit dem Namen Thonet Kaffeehauskultur in aller Welt verbindet, der denkt an die legendären Bugholzstühle – den Ursprung unserer Unternehmensgeschichte. Michael Thonet hat mit seiner Erfindung, Holz mittels Wasserdampf und Muskelkraft in eine Form zu bringen, den Grundstein für das moderne Möbel gelegt.

In den 1830er-Jahren experimentierte er zunächst mit in Leim gekochten Furnierstreifen, bis ihm schließlich die Entwicklung der „Möbel aus massiv gebogenem Holz“ gelang. Inzwischen sprechen wir von Bugholz, wenn massiv gebogenes Holz in der Möbelherstellung eingesetzt wird. Das Biegen von massivem Holz war seinerzeit revolutionär und hat bis heute nichts an Faszination verloren. Professionelle Holzbieger fertigen bei uns in Frankenberg eine Vielzahl von Bugholzmöbeln. Für den Klassiker 210 R bedarf es insgesamt 147 einzelner Arbeitschritte, bis der Stuhl fertig ist.

1. Holzschnitt

Zunächst wird ein Kantel aus Buche zu einem Stab gedrechselt. Dank der kurzen Holzfasern ist Buchenholz sehr stabil und eignet sich besonders gut für das Bugholzverfahren. Der Faserverlauf ist für den Biegevorgang von großer Bedeutung: Biegt man gegen die Faserstruktur, bricht das Holz.

Biegevorgang
Biegevorgang
Biegevorgang

2. Mit Volldampf unter Hochdruck


Bei mehr als 100 Grad Celsius werden die Hölzer gedämpft. Etwa sechs Stunden bleibt das Material unter Druck im Dampfkessel. Durch diesen Druck wird der Wasserdampf in das Holz gepresst, bis es schließlich gesättigt ist. Die hohe Temperatur macht den Buchenstab extrem elastisch – die wichtigste Voraussetzung für den anschließenden Biegevorgang.

3. Vorbereitung des Biegevorgangs


Der Holzstab wird nun von Fachkräften, den Biegern, mittig in die Biegeform gelegt. Ein Metallband, das auf der äußeren Seite des Buchenstabes befestigt wird, verhindert, dass die Holzfasern im Außenradius gestreckt werden. Ohne diese Unterstützung würden sie reißen und das Holz brechen.

Biegevorgang
Biegevorgang
Biegevorgang

4. Vom Holzstab zur Rückenlehne

Nun geht es ans Biegen: Mit vollem Körpereinsatz drehen die Bieger die beiden Seiten des Stabes jeweils um 70 Grad nach innen. Um die leichte Außenwölbung der Hinterbeine zu erzeugen, werden die Endstücke des Stabs daraufhin ein wenig entgegen der Biegerichtung gezogen. Abschließend wird das Material in der Biegeform fixiert. Für die Rückenlehne des Stuhls 214, den berühmten Wiener Kaffeehausstuhl, müssen zwei Bieger Hand anlegen, für die Lehne des Stuhls 209 werden sogar vier Fachkräfte benötigt.

5. Trocknung

Damit nun die gebogene Lehne ihre neue Form behält, wird das Holz in seiner Biegeform für zwei Tage in einer Trockenkammer gelagert. Nach diesem Vorgang enthält das Holz nur noch einen sehr geringen Anteil an Feuchtigkeit und wird anschließend aus der Biegeform gelöst.

Biegevorgang

6. Der letzte Schliff

Nach diesem Fertigungsschritt wird die Rückenlehne weiterverarbeitet. Zunächst wird das Holz geschliffen, bis die Holzoberfläche samtweich ist, und anschließend mit den anderen Teilen zu einem fertigen Stuhl montiert. Zum Schluss wird das Holz gebeizt oder lackiert und erhält somit seine persönliche Note.

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